Para-Kanuten erreichen gute Platzierungen

14. Mai, 2023
Szeged

Beim Weltcup Para Kanu im ungarischen Szeged vom 11.-13. Mai 2023 belegten die Aktiven des Behinderten- und Rehabilitations-Sportverbandes Sachsen-Anhalt e. V. (BSSA) mit Rang vier und acht für Anja Adler und zweimal Rang sieben für Anas Al Khalifa (beide SV Halle) sehr gute und gute Platzierungen. Beide bestritten ihre Rennen sowohl im Kajak als auch im Va´a, dem Auslegerboot.

Anja Adler fuhr in ihrem neuen, eigenen Va´a den zweiten Wettkampf und stellte sich der Konkurrenz der Startklasse VL3 mit relativ wenigen Trainingskilometern, da sie sich in den vergangenen Saisons auf das Kajak konzentriert hatte. Im Vorlauf belegte Adler ihren „geliebten“ vierten Platz und verpasste so den direkten Finaleinzug, siegte jedoch im Halbfinale. Im Finale fuhr sie auf Rang acht ein. „Der starke Seitenwind, dem ich auf meiner Bahn ausgesetzt war, stellte eine große Herausforderung dar. Das Rennen war eine wichtige Erfahrung und so bin ich mit der Platzierung durchaus zufrieden“, kommentierte Adler.

Im Kajak der Klasse KL2 gab es für die Damen aufgrund des kleineren Starterfeldes nur das Finalrennen. Trotz langer Verletzungspause im Winter gelang Adler der Start um eine Sekunde schneller, als beim Weltcup vor einem Jahr, doch verlief die Nachstartphase für sie nicht ganz optimal. Sie verlor Raum auf die Britinnen Henshaw und Wiggs sowie die Ungarin Varga und blieb Platz vier treu. Die Rennanalyse zeigte, dass der Abstand auf dieses Trio jedoch geringer war als 2022 und zum Rest des neunköpfigen Startfeldes eine Lücke von vier Sekunden steht. „Das Ergebnis ist am Beginn der Saison für mich völlig in Ordnung und zeigt, an welchen Stellschrauben wir arbeiten müssen“, sagte Adler.

Anas Al Khalifa verbesserte sich im Va´a (VL2) in starken Rennen mit Platz fünf im Vorlauf und Platz zwei im Halbfinale im Vergleich zum Weltcup 2021 im Finale um einen Platz auf Rang sieben. „Ich habe alles gegeben und bin für den jetzigen Zeitpunkt mit meiner Leistung zufrieden“, beurteilte Al Khalifa diese Wettkämpfe.
Im Kajak musste er sich auf ganz neue Konkurrenz einstellen, denn vor den Wettkämpfen wurde er von KL1 (höchster Grad der Beeinträchtigung) in KL2 umklassifiziert. Dass er sich trotzdem im Feld der 20 Aktiven dieser Startklasse behaupten konnte, zeigen die Platzierungen: Vorlaufvierter, Platz sechs im Halbfinale und Platz sieben im B-Finale. Bundestrainer Andre Brendel schätzte ein, dass Al Khalifa eine stetig steigende Entwicklung und damit Potential zeigt.

Der Weltcup als erster internationaler Wettkampf des Jahres diente der deutschen Nationalmannschaft Para Kanu in erster Linie als Standortbestimmung und dem Sammeln von Erfahrungen. Auf dieser Basis sind nun die Aufgaben für den Weg über die EM (Portugal 24.-30.07.) zum Saisonhöhepunkt, der Heim-WM in Duisburg (23.-27.08.), klar umrissen. Es steht harte Trainingsarbeit bevor.

Die Weltcupsiege in den Klassen VL3 und KL2 der Damen gingen beide an die Britin
Charlotte Henshaw, bei den Männern siegte im VL2 Norberto Mourao (Portugal) und im KL2 der Ukrainer Volodymyr Velhun.

Quelle/Text: Anne Lippstreu / pandamedien