SV-Halle in zwei Sprung-Disziplinen vertreten

25. November, 2022
Halle

Wasserspringen und High Diving? Gleich in beiden Disziplinen ist der SV Halle bei den Jugendweltmeisterschaften im Wasserspringen (JWM) vertreten, die vom 27. November bis zum 4. Dezember in Montreal (Kanada) stattfinden.

 

Zum Team des Deutschen Schwimmverbandes (DSV) gehört der zweifache Jugendweltmeister im Wasserspringen, Jonathan Schauer, der in seiner Paradedisziplin vom 3-Meter-Brett im Synchron- und Einzelsprung starten wird. Viel höher hinauf aufs „Brett“ geht es für Lucie Hoyer und Timur Eismann (beide SV Halle). Betreut von SV-Trainerin Anna Bader, der siebenfachen Europameisterin im Klippenspringen, treten beide als einzige Deutsche im High-Diving-Wettbewerb an, einer abgewandelten Wettkampfvariante des Klippenspringens ohne „Fels und Meer“. Indoor werden Eismann und Hoyer dann von Sprungplattformen aus jeweils zwölf und aus 15 Meter Höhe starten und jeweils vier Sprünge zeigen.

 

Klassisch beginnt die JWM mit den Wettkämpfen im Wasserspringen. Für Jonathan Schauer, der bereits mit Bundestützpunkt-Trainer Norman Becker nach Montreal aufgebrochen ist, lief in der Wettkampfvorbereitung nicht alles glatt. Schauer hatte sich noch vor vier Wochen im Trainingslager in Berlin eine Fußverletzung zugezogen. Zwar ohne schlimme Folgen, aber mit ärztlich verordneter Trainingspause. „Obwohl die 3-Meter-Brett-Sprünge zur JWM gesetzt sind, steht deswegen Jonathans Teilnahme im Einzel vom 1-Meter-Brett noch auf der Kippe. Ich bin aber optimistisch“, sagt Norman Becker. In den letzten Tagen habe sich sein Schützling gut zurückgekämpft. Ganz klar liegt die Messlatte zur diesjährigen JWM besonders hoch. Nach Corona sei die Konkurrenz aus China, Mexiko, Kanada und den USA sicher größer, allerdings sei das Starterfeld namentlich noch nicht bekannt.

 

Eine JWM mit High Diving ist dagegen ein absolutes Novum. „Die Akzeptanz dieser Randsportart wächst weiter“, freut sich Anna Bader, die in diesem Jahr selbst noch als „Klippenspringerin“ zur ersten High-Diving-Europameisterschaft in Rom antrat und sich als Vierte platzierte. „Ganz klar: Neuerlich, mit der 1. Junioren-WM im High Diving ist ein weiterer Schritt zur Etablierung dieser Sportart im Wettkampfbetrieb gemacht“, so die 38-Jährige.

 

Die für den SV Halle teilnehmenden und für Deutschland einzigen High-Diving-Starter könnten verschiedener kaum sein. Die 18-jährige Lucie Hoyer, die vom Trampolinsport und aus der Leichtathletik kommt, definiert sich als Freestylerin. Einerseits, sagt Bader, habe sich Lucie viel selbst beigebracht. Andererseits besitze sie, dank ihrer sportlichen Vorgeschichte, eine tolle Fitness. Demnach gehören auch schwierige Sprünge zum Repertoire der gebürtigen Wittenbergerin, die momentan in Leipzig studiert und in Halle trainiert. „Unser Fokus liegt nun vielmehr auf der exakten Technik und der Ausführung“, analysiert ihre Trainerin.

 

Ganz anders verhält es sich beim 16-jährigen Timur Eismann, der mit seiner klassischen Wasserspringer-Ausbildung beim SV Halle und langer Wettkampferfahrung seine Trümpfe gut ausspielen kann.  „Zwar präsentiert er sich mit einem etwas einfacheren Programm, dafür aber mit sehr exakter Ausführung, Körperhaltung und geforderter Eintauchphase – das alles auf Weltklasseniveau“, schwärmt Anne Bader. Wohin die Reise geht, und ob beide erfolgreich sein werden, das lässt sich unmöglich vorhersagen. Insgesamt treten neun Nationen beim High Diving an, aktuell sind 34 Sportler gemeldet. „Es wird spannend, weil es so einen Wettkampf zuvor noch nie gab.